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Eiskunstlaufen: Bandgestützte Rotationsübungen (Längsachsenrotationen)

Eiskunstlaufen

  • Erhöhung des Drehimpulses
  • Verbesserung der Schnelligkeit der Rumpfrotation
  • Erhöhung der Drehbeschleunigung
Erstellt von: Kristina Flasch-Coura (IAT) und Deutsche Eislauf-Union e.V.
Stand: 11/2023

Organisation
Trainingsort
(Eis-)Halle, Kraftraum, Sportplatz, Ballettraum
Benötigtes Material
Langes Widerstandsband mit alters- bzw. leistungsentsprechender Widerstandsstärke
Hilfestellung
evtl. stabile*r Partner*in als Anker
Anzahl der Athlet*innen parallel
Größere Gruppe, in Abhängigkeit vom Platzangebot und der Anzahl der Widerstandsbänder

Aufbauhinweise

Möglichkeit, um das Widerstandsband zu befestigen (Sprossenwand etc.) oder eine*n entsprechend stabile*n Partner*in als "Anker"

Zielgruppe

Ausbildungsetappe/Alter

Alter: ab 10-12 Jahre - abhängig vom aktuellen Entwicklungsstand
Etappe: ABT
Nötige Vorerfahrung: Drehsprünge
Voraussetzungen: Eine ausreichende Rumpfrotationskraft sowie eine gewisse Oberkörper- bzw. Armkraft

Beschreibung und Ausführung

Übungsbeschreibung

Augangsposition:

Das Widerstandsband wird fixiert und befindet sich entweder in der linken oder in der rechten Hand (bei Drehrichtung links) und ist leicht auf Spannung. Erfolgt die Übung nach links mit der linken Hand, ist die Blickrichtung nach vorn zum Widerstandsband gerichtet. Erfolgt die Übung nach links mit der rechten Hand, ist die Blickrichtung entgegengesetzt, mit dem Rücken zum Widerstandsband.
Der/die Sportler*in beginnt im beidbeinigen, etwa hüftbreiten Stand, aus einer leichten Kniebeuge, beide Füße sind parallel. Beide Arme sind lang ausgestreckt.

Phase 1:

Es erfolgt eine explosive Knie-, Hüft-, und Sprunggelenksstreckung aus der leichten Kniebeuge, ähnlich wie beim Sprung. Gleichzeitig zieht der/die Sportler*in das Widerstandsband explosiv entweder mit dem linken oder mit dem rechten Arm zum Körper. Dabei erfolgt eine Rotationsbewegung um ca. 90° nach links. Auch der jeweils freie Arm wird dabei als Beschleunigungshilfe in die Linksdrehung mitgenommen. Im Eiskunstlaufen spricht man von einer Schließbewegung. Am Ende dieser Phase sind beide Arme vorn eng am Körper anliegend, in der Regel gekreuzt. Der/die Sportler*in steht gestreckt und um ca. 90° gedreht. Der Kopf rotiert mit dem Oberkörper mit: "Nase und Bauchnabel bilden immer eine Linie".

Phase 2:

In dieser Phase erfolgt lediglich nur die Zurückführung in die Ausgangsposition durch kontrolliertes Nachlassen der Zugspannung am Widerstandsband bis die oben beschriebene Ausgangsstellung wieder erreicht ist. Nun kann die nächste Wiederholung der Phase 1 beginnen.

Anmerkungen:

Auch wenn bei dieser Übung eine sehr schnellkräftige Ausführung gefordert wird, ist das richtige Dosieren der Kraft und das Abbremsen der Rotationsbewegung wichtig. Bei einer schnellen Rotation um die Längsachse ist der Drehimpuls ein Faktor, jedoch muss dies ebenso in einem geringen Trägheitsmoment und einer stabilen Körperachse münden. Der Grundsatz heißt: optimieren und nicht maximieren!

Im Video sind drei Varianten zu sehen. Bei allen Varianten ist die Ausführung die gleiche. Im Unterschied zur ersten, wird bei der zweiten Variante die aktive Schließbewegung fokussiert. Hierzu befindet sich das Widerstandsband in der Hand, die die Schließbewegung vollzieht. In der dritten Variante greifen beide Hände ein Widerstandsband. Hierbei wird die Kräftigung der Rumpfmuskulatur stärker betont.      

Wichtige Kriterien bei der Ausführung

  • Gute Körpergrundspannung
  • Schnellkräftige, aber kontrollierte Rotations- und Streckbewegung
  • Die seitlichen Rumpfbereiche bleiben lang und gerade - seitliches "Kippen" vermeiden, d.h. Schulter-Hüftachse bleibt möglichst parallel zum Boden

Mögliche Technikabweichungen und Korrekturen

Sportler*in kippt seitlich und wird schief in Relation zur Drehachse
Spiegel, Video, Blickrichtung/Kopf gerade aus "stehen lassen", Schulterachse bleibt parallel zum Boden, "magisches Viereck"
Die leichte Kniebeuge wird schlecht ausgeführt
Qualität Beinachsen, Knie über Fußspitzen, kein Hohlkreuz, Gesäß voraktiviert nicht nach hinten gestreckt, aus dem voraktivierten Bauch ansteuern

Sonstige (Sicherheits-)Hinweise

Auf genügend Platz zur freien Bewegungsausführung und zu anderen Sportler*innen achten

Variation(en)

Methodische Reihe

Mit einem leichten (weichen) Widerstandsband beginnen und im Lauf der Entwicklung die Gummihärte sukzessive erhöhen.

Variationen

  1. Die Übungen beidseitig ausführen.
  2. Schließbewegung mit dem Widerstandsband fokussieren
  3. In beide Hände ein Widerstandsband - Fokus Rumpfkraft. Zughand sollte das stärkere Band halten.

 

Belastungsnormative

3 Sätze links und 3 Sätze rechts mit je 10 - 15 Wiederholungen

Pausen: 1 - 2 Min. zwischen den Sätzen

Weiterführende Informationen

Übungen dieser Art werden auch reichlich in den sozialen Medien gepostet (Suche unter "Figureskating + Off Ice Exercises")




Weitere Informationen