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Balance Front-Hop

Feldtest
Person
Präventionsdiagnostik

Der Balance-Front-Hop Test ist eine Bewertungsmethode, um die Qualität von Sprung- und Landebewegungen bei Athletinnen und Athleten zu analysieren.

Bei dem Test führen die Testpersonen einen ca. 40 cm weiten EInbeinsprung aus und müssen anschließend das Gleichgewicht nach der Landung halten. Diese Übung ermöglicht eine gründliche Untersuchung der Qualität und Kontrolle des Sprungs und der Landung, einschließlich Aspekten wie Kraftentwicklung, Absorption von Aufprallkräften und Stabilität der unteren Extremitäten.

Der Balance-Front-Hop Test wird genutzt, um mögliche Defizite oder Asymmetrien im Sprung- und Landeverhalten von Athletinnen und Athleten zu erkennen, die zu einer Minderung der sportlichen Leistung oder sogar zu Verletzungen führen können. Durch die Identifizierung dieser Defizite können gezielte Übungen durchgeführt werden, um die Qualität von Sprung- und Landebewegungen zu verbessern und das Risiko zukünftiger Verletzungen zu reduzieren.

Ziel

  • Qualitative Beurteilung des einbeinigen Absprungs und der einbeinigen Lande- kontrolle: Erkennen von physischen und funktionalen Defiziten sowie Links- Rechts-Asymmetrien hinsichtlich motorischer Kontrolle, Gleichgewichtsfähigkeit und Flexibilität der unteren Extremitäten

  • Erhebung einer Baseline

    • Entscheidungshilfe zu „Return to Sport“ nach Verletzungen, v.a. Knieverletzungen

  • Ableitung von individuellen Trainingsempfehlungen auf der Grundlage persönlicher Schwächen

Organisation

Material

  • Maßband

  • Tape

  • mind. 1 Videokamera

Testprotokoll

  • benötigter Platz: ca. 4m2

  • im Abstand von 40 cm 2 Streifen Tapes parallel auf den Boden kleben

    • ein Tape dient als Startlinie, das andere als Orientierung der Sprungweite (Landemarkierung)

  • Die Messung erfolgt ohne Schuhe. Die Testperson steht auf dem zu testenden Bein mit den Zehenspitzen an der Startlinie, der andere Fuß hebt leicht vom Boden ab. Die Hände sind an die Taille eingestützt

  • Es erfolgt ein einbeiniger Absprung über die Markierung sowie eine einbeinige Landung auf dem gleichen Fuß. Die Sprungweite sollte ca. 40 cm betragen, wobei die Markierungen auf dem Boden als Orientierung dienen. Die Landemarkierung sollte hierbei übersprungen werden, sodass die Ferse hinter der Markierung aufkommt

  • Nach der Landung muss die Position für mind. 3 Sekunden gehalten werden

  • Es erfolgt pro Fuß jeweils 1 Probeversuch sowie 2 Wertungsversuche

  • Die 2 Wertungsversuche werden mittels Videoaufnahme aufgezeichnet

    • Die Videokamera befindet sich ca. 2 Meter von der Landemarkierung entfernt und zeichnet die Frontalebene auf. Das Aufnahmefenster sollte so gewählt werden, dass die Testperson bei Absprung und Landung vollumfänglich erfasst wird

    • Optional kann eine 2. Videokamera den Sprung- und Landeprozess in der Sagittalebene aufzeichnen. Das Aufnahmefenster sollte so gewählt werden, sodass die Testperson bei Absprung und Landung vollumfäng- lich erfasst wird

  • Die Auswertung erfolgt im Anschluss aller Wertungsversuche

Athletenanweisung

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Datenerfassung

Hinweise

  • Die Auswertung der Bewegungsqualität erfolgt mit Hilfe der Videoaufzeichnun- gen

  • Die Beurteilung der rechten und linken Seite erfolgt dabei getrennt voneinander

  • Die Bewegungsqualität pro Seite wird entsprechend folgender Fragen als gut mit 0 Punkten oder als Fehler mit 1 Punkt gewertet (in Anlehnung O'Connor, M. L. (2015)):

Abbildung
Literatur
  1. Abrams, G. D., Harris, J. D., Gupta, A. K., McCormick, F. M., Bush-Joseph, C. A., Verma, N. N. et al. (2014). Functional Performance Testing After Anterior Cruciate Ligament Reconstruction: A Systematic Review. Orthop J Sports Med, 2(1).
  2. Hacker, V., Keller, M. & Kurz, E. (2020). Übung des Monats – Balance Front Hop. physiopraxis, 18(03), 44-45.
  3. O'Connor, M. L. (2015). The Development of the Single-Leg Landing Error Scoring System (SL- LESS) for Lower Extremity Movement Screening.
  4. Paterno, M. V., Schmitt, L. C., Ford, K. R., Rauh, M. J., Myer, G. D., Huang, B. et al. (2010). Biome- chanical measures during landing and postural stability predict second anterior cruciate ligament injury after anterior cruciate ligament reconstruction and return to sport. Am J Sports Med, 38(10), 1968-1978.