Trauer um Prof. Dr. habil. Gottfried Stark

Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft trauert um Prof. Dr. habil. Gottfried Stark (1931 - 2024).

Prof. Dr. habil. Gottfried Stark, Mitglied der ersten DDR-WM-Turnriege 1958, studierte Sportwissenschaft an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig. 1968 promovierte er an der DHfK zum Thema „Fundamentalübungen für die sportlich-technische Ausbildung jugendlicher Turner“. Nach seiner Promotion (1968) und der Habilitation (1978, Thema: „Zur Weiterentwicklung des Trainings der akrobatischen Sportarten und Disziplinen“) betreute Prof. Gottfried Stark eine Vielzahl von Doktorandinnen und Doktoranden vor allem aus den Sportarten Gerätturnen, Wasserspringen und Eiskunstlaufen. Unter anderem war er der Doktorvater von Prof. Dr. Jürgen Krug, dem späteren und langjährigen Dekan der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig.

Als wissenschaftlicher Assistent und später Oberassistent war er von der Gründung des Forschungsinstituts für Körperkultur und Sport 1969 (Leitung des Forschungsbereichs „Technisch-akrobatische Sportarten“) bis zur Abwicklung 1990 wissenschaftlich tätig. Er war beteiligt an der Gründung des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft und leitete in den ersten Jahren die Fachgruppe Nachwuchsleistungssport. Mit seiner wissenschaftlichen Forschung trug Prof. Dr. Gottfried Stark vielfältige Erkenntnisse zu Feedbacksystemen bei, die als Vorgänger der heutigen Mess- und Informationssysteme gelten können und war maßgeblich am Aufbau von Wettkampf- und Weltstandsanalysen beteiligt. Auch Arbeiten zu Leitbildkategorien, zum Begriff „Überpotential“ vor allem in den technisch-akrobatischen (kompositorischen) Sportarten, zu Prinzipien der Informationsorganisation oder zur Einteilung von Sportarten und Disziplinen in Sportartengruppen zeigen die Breite seines Schaffens.

Prof. Dr. Gottfried Stark engagierte sich neben dem Spitzensport leidenschaftlich für den Nachwuchsleistungssport, er initiierte unter anderem die Entwicklung sportmotorischer Tests - der späteren Talenttests - und der Leistungsdiagnostik im Turnen. Sein Engagement und die fachliche Kompetenz werden seinen ehemaligen Doktorand*innen und Kolleg*innen in Erinnerung bleiben.

Unser tiefstes Mitgefühl gilt seiner Familie und allen, die ihn kannten.