Snowboard-Freestyle: Der Trend zeigt klar nach oben

Snowboard Germany tritt in Peking mit dem größten Team an, seitdem die Sportart ins olympische Programm aufgenommen wurde. In den Freestyle-Disziplinen werden André Höflich, Annika Morgan, Leon Vockensperger, Leilani Ettel und Noah Vicktor die deutschen Farben vertreten – und dies mit guten Finalchancen. „Unsere Athletinnen und Athleten haben sich in den letzten Jahren stetig gesteigert“, sagt IAT-Fachgruppenleiter Akro/Snowboard Christian Merz

Ein Baustein des deutlichen Aufwärtstrends ist die seit 2019 laufende Zusammenarbeit des Verbands mit dem IAT. Neben der kontinuierlichen wissenschaftlichen Unterstützung und Beratung ging es darum, die in Weltstandsanalysen des IAT aufgezeigten technischen Leistungsreserven zu erschließen. Anhand statistischer Analysen hatte Christian Merz festgestellt, dass die Besten der Welt gegenüber den deutschen Snowboarder*innen vor allem in den für die Kampfrichterbewertung entscheidenden Parametern Flugzeit und Rotationszahl Vorteile hatten. Mithilfe des Bewegungsanalysesystems von Simi Motion hatte Merz in enger Zusammenarbeit mit dem Biomechanik-Team des IAT zunächst beim Off-Snow-Training auf dem Trampolin die Kenngrößen ermittelt, die Einfluss auf die Rotationszahl haben. „Im Trainingsverlauf haben die Athlet*innen auf dem Trampolin gemeinsam mit dem Trainerteam und mit unserer Unterstützung daran gearbeitet, diese stetig zu optimieren. Im nächsten Schritt galt es dann, das Erlernte auf den Schnee zu übertragen und zu verfeinern,“ erklärt Merz.
Die Differenz zur Weltspitze konnte so verringert werden, wie Merz in seinen Video- und Technikanalysen ermittelte, die er regelmäßig bei Lehrgängen und Wettkämpfen vorgenommen hat. Aber auch die Weltspitze entwickelt sich mit neuen Tricks immer weiter. So hat der japanische Goldfavorit Ayumu Hirano bei der Dew Tour im Dezember in Copper Mountain als Erster den Frontside Triple Cork in der Halfpipe gemeistert.
Für einen olympischen Medaillenjubel bei den deutschen Snowboard-Freestylern in Peking müsste also alles zusammenpassen. „Der Verband hat seine Strategie auf eine Medaille 2026 ausgerichtet,“ betont Merz. „Sollte es jetzt bereits klappen, wäre das sensationell. Aber wenn sich die Chance bietet, weil andere vielleicht patzen, sind wir mit einem gut vorbereiteten Team dabei, um sie zu ergreifen.“