TMG wird genutzt, um die kontraktilen Eigenschaften der Skelettmuskulatur zu erfassen. Die Methode misst die Ausdehnung eines Muskels während einer elektrisch stimulierten Zuckung. Über die Auswirkungen von PAP und Ermüdung auf diese Muskelausdehnung ist bisher nur wenig bekannt. Erfasst die TMG-Methode präzise wie der Muskel reagiert oder nicht?
Methodik und Ergebnisse
Dazu führten 16 trainierte Proband*innen insgesamt 60 isometrische Maximalkontraktionen der Kniestrecker durch. Vor, während und nach der Belastung wurden die elektrisch stimulierte Muskelausdehnung und das gleichzeitig erzeugte Drehmoment eines Kniestreckers gemessen.
Das maximale Zuckungs-Drehmoment stieg zunächst um 44,1 % an, fiel jedoch mit zunehmender Ermüdung um 32,9 % unter das Ausgangsniveau. Die TMG-Parameter reagierten weit weniger sensibel auf die Belastung, sodass sie den Ermüdungs- und Potenzierungszustand des Muskels nicht zuverlässig widerspiegeln konnten.
Praxisrelevanz & Ausblick
Die Ergebnisse zeigen, dass TMG unter den gegebenen Bedingungen die Veränderungen der Muskelkontraktionsfähigkeit aufgrund von PAP oder Ermüdung nicht präzise abbilden konnte. Die Ursache hierfür vermuten die Autoren in der geringen Muskelausdehnung des Kniestreckers bei starker Kniebeugung. Dies ist in der Trainingspraxis ebenso wie in der Trainingswissenschaft vor allem im Hinblick auf Trainingssteuerung mittels TMG von Bedeutung. Für Trainer*innen und Sportwissenschaftler*innen bedeutet das: Der Gelenkwinkel und die Muskellänge scheinen Einfluss darauf zu haben, ob Potenzierung und Ermüdung überhaupt erkannt werden können.
Das Autorenteam empfiehlt in zukünftigen Studien insbesondere die Auswirkung des Gelenkwinkels auf die Sensibilität der TMG-Methode zu untersuchen.
Weitere Informationen
Langen, Georg & Warschun, Frank & Ueberschär, Olaf & Behringer, Michael. (2025). The interaction of post-activation potentiation and fatigue on skeletal muscle twitch torque and displacement. Frontiers in Physiology. 15. 10.3389/fphys.2024.1527523. [Link]