Klaus Knoll war seit der Gründung des IAT 1992 an unserem Institut tätig. Der Experte für Messtechnik, Messplatzentwicklung, Biomechanik und Gerätturnen arbeitete am IAT zunächst als Fachgruppenleiter Technikorientierte Sportarten und wurde nach einer Umstrukturierung 2001 Leiter der Fachgruppe Messplatzentwicklung im Fachbereich Forschungstechnologie. Auch in den Jahren seines wohlverdienten Ruhestands, den er 2006 antrat, ist Klaus Knoll als Honorarkraft bis zum vergangenen Jahr ein wichtiger Teil der Belegschaft des IAT geblieben.
Klaus Knoll war selbst über viele Jahre im Gerätturnen leistungssportlich aktiv. Als Kaderturner war er Mitglied der Auswahlmannschaften des Deutschen Turnverbands (DTV) der DDR. 2007 wurde er für die HSG DHfK Leipzig noch einmal Deutscher Vizeseniorenmeister.
Seine wissenschaftliche Karriere startete der studierte Schiffsmaschinenbauer zunächst an der Forschungsstelle der DHfK, ehe er in das 1969 gegründete Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport in die Forschungsgruppe Turnen wechselte und dort bis zur Wiedervereinigung und der Gründung des IAT blieb. Klaus Knoll promovierte 1981 an der DHfK „Zur biomechanisch zweckmäßigen Technik von Flugelementen im Gerätturnen“ und er habilitierte sich 1995 an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg zum Thema „Biomechanische Messplätze und Optimierung der Sporttechnik im Kunstturnen“. Als Privatdozent für Biomechanik war er an den Universitäten Halle/Wittenberg und Leipzig tätig.
Mit Klaus Knoll verlieren wir eine ebenso engagierte wie kompetente Persönlichkeit, die ihr gesamtes Berufsleben dem Leistungssport und insbesondere den Möglichkeiten der messtechnischen Erfassung sportlicher Bewegungen gewidmet hat – immer auf der Suche nach der optimalen Bewegungsausführung. Zahlreiche Messplätze und Mess- und Informationssysteme am Institut tragen die unverkennbare Handschrift von Klaus Knoll. Seine biomechanische Expertise war in einer Reihe von Sportarten bei zahlreichen IAT-Kolleginnen und -Kollegen sowie Trainerinnen und Trainern gefragt. So hat er beispielsweise im Turnen die Traineraus- und -weiterbildung in Fragen der Biomechanik entscheidend geprägt. Noch bis zum Sommer 2022 begleitete er zentrale Lehrgänge bei den Gerätturnerinnen.
Klaus Knoll war nicht nur ein Kollege, sondern auch ein stets hilfsbereiter, lieber Mitmensch, dessen Verlust uns sehr schmerzt. Wir werden sein Andenken in Ehren halten.
Dr. Ulf Tippelt
Direktor