Im Eröffnungsvortrag gab Julia Roediger (IAT) praktische Einblicke in die wissenschaftliche Unterstützung und Forschung für den paralympischen Sport am IAT. Dabei wurde sie prominent unterstützt: Zur Präsentation des Messplatzes Wurf kam Francés Herrmann, Speerwurf-Silbermedaillengewinnerin der Paralympics 2021, zur Konferenz nach Leipzig.
Philip Johannes Steinbild (TU Dresden) stellte ein innovatives Messsystem für Kräfte und Biegungen am Langlauf-Skistock vor. Das Monitoringsystem ist ein gemeinsames Projekt der TU Dresden sowie des IAT und wird zukünftig in die Schub- und Technikdiagnostik in Leipzig integriert. Der Beitrag von Florian Scholz (Olympiastützpunkt Sachsen e.V.) gab einen Einblick in die Entwicklung eines Messplatzes zur Objektivierung von Teilkörperbewegungen im Ergometerrudern. Die Ergebnisse der Evaluationsphase zum Einsatz silhouettenbasierter Bewegungsanalysen im Leistungssport („Simi Shape“) präsentierte Steffen Kerner (IAT). Die Einbindung und Weiterentwicklung von KI und neuronaler Netze gewinnt dabei zunehmend an Bedeutung.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der automatischen Bewegungsanalyse und gab Einblicke in ein breites Spektrum von Sportarten über den Kanurennsport, Rudern bis hin zu Badminton. Für den Bereich Triathlon präsentierten Torben Hoffmeister (IAT) und Hilko Ehmen (FES) ein Sensorkonzept zur Objektivierung der Schwimmleistung. Erste Erkenntnisse aus dem Projekt zeigen beispielsweise die Bedeutung des Anschwimmens der ersten Boje im Wettkampf, da sich die Reihenfolge der Platzierten auf diesem ersten Streckenabschnitt bildet und später kaum noch verändert.
Der Hauptpreis des Students Innovation Awards geht in diesem Jahr an Sebastian Vetter von der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig. Gestiftet hat den Preis der langjährige Partner ccc software gmbh. Sebastian Vetter ging in seinem Projekt der Frage nach, wie sich Kraft- und Beweglichkeitsparameter nach fünfwöchigem exzentrischen Krafttraining der Schulter verändern. Dem Wissenschaftler gelang es mittels Magnetresonanztomografie (MRT) 3-D-Veränderungen der Muskelarchitektur für die Schulter zu zeigen. Die Jury hob die Praxistauglichkeit der Arbeit hervor: Relevant ist diese komplexe Darstellung beispielsweise für die objektive Betrachtung von Trainingseffekten und zur Verletzungsprävention. Klinisch geben die Ergebnisse Entscheidungshilfe für Therapien oder Operationen.
Tagungsleiter Dr. Axel Schüler zieht ein positives Fazit: „Es zeigt sich, dass die technologische Unterstützung unserer Leistungssportler an den Stellen am erfolgreichsten war, wo die Forscher in engem Austausch mit Trainern und Sportlern stehen.“ Dr. Ulf Tippelt, Direktor des IAT, betonte zum Abschluss der Veranstaltung die Notwendigkeit, Erkenntnisse und Impulse aus der Konferenz an Trainer und Mitarbeiter in den Olympiastützpunkten weiter zu vermitteln. Die 21. Frühjahrsschule des IAT ist für 2024 geplant, dann soll sie wieder ganz ihrem Namen entsprechend im Frühjahr stattfinden.