Für die betreuenden Wissenschaftler*innen machte das die Punkte klar, an denen angesetzt werden muss: Es geht aktuell bei einigen Athlet*innen weniger um physiologische Anforderungen, auch die Schwimmgeschwindigkeit an sich „stimmt“. „Unsere aktuellen Themen sind die Orientierung auf der Strecke und das Durchsetzungsvermögen beim Umschwimmen der Boje“, sagt Dr. Torben Hoffmeister, Fachgruppenleiter Triathlon.
Besonderes Augenmerk auf der olympischen Premiere der Mixed-Staffel
Ein spezieller Untersuchungsschwerpunkt war die Mixedstaffel, die in Tokio erstmals auf dem olympischen Programm steht. Im Vergleich zum herkömmlichen Triathlon-Wettkampf über zwei Stunden stellt das neue Format mit einer 20-minütigen Belastung die Athlet*innen vor völlig neue Herausforderungen. Für die konkreten Bedingungen in Tokio muss auch der 200-Meter-Lauf zum Wasser, den die Athletinnen und Athleten auf den Positionen zwei bis vier absolvieren müssen, bevor sie überhaupt mit dem Schwimmen beginnen können, stärker beachtet werden – da hier wertvolle Sekunden gleich zu Beginn verloren oder gewonnen werden können. Das Anlaufen an das Schwimmen muss daher gezielt trainiert werden.
Ein zweiter Schwerpunkt der Arbeit war die Ermittlung der optimalen Reihenfolge der Athletinnen und Athleten innerhalb der Staffel. Nach dem Durchspielen verschiedener Szenarien und entsprechenden Gedankenspielen und Berechnungen wurde die vermutlich beste Variante für Tokio gefunden.
Suche nach dem optimalen Schnitt
Nicht zuletzt stand auch der Triathlonanzug im Fokus der Untersuchungen. Aufgrund eines kurzfristigen Ausrüsterwechsels mussten die neuen Anzüge noch mit zahlreichen Messungen getestet und evaluiert werden, was unter den verschiedensten Bedingungen im Becken, im Strömungskanal und im Freiwasser erfolgte. Am Ende spielten neben den objektiven Messwerten auch individuelle Befindlichkeiten der Athlet*innen eine Rolle bei der Entscheidung für den Tokio-Anzug.