IAT und FES kämpfen weiter für den Erhalt ihrer Leistungsfähigkeit

Berlin/ Leipzig, 05.09.2023: Mit prominenter Unterstützung aus dem deutschen Leistungssport skizzieren IAT und FES in einer Pressekonferenz am Montag die Konsequenzen der geplanten Haushaltskürzung im Olympiajahr 2024. Mit vor Ort zeigen sich Spitzenathletinnen und Athleten wie Emma Hinze, Franziska Brauße, Francesco Friedrich oder Edina Müller sowie Trainer und Sportverbände alarmiert anhand der Sparpläne. Durch die Konferenz führte Marc Bator, Nachrichtenmoderator.

Bereits bevor die Entscheidung über den Haushalt gefallen ist, sei „durch die Kurzfristigkeit der drastischen Kürzungspläne bereits jetzt die Arbeitstätigkeit der Institute eingeschränkt“, erklärt Dr. Marc-Oliver Löw (Direktor IAT). Die Erwartungshaltung an die Politik ist klar: „Um unsere Leistungsfähigkeit auf mindestens gleichem Niveau zu erhalten brauchen wir die Gelder, die für das aktuelle Jahr geplant waren sowie den Tarifaufwuchs für 2024“, betonen Michael Nitsch (Direktor FES) und Dr. Marc-Oliver Löw.

Angesichts dessen, was andere Nationen machen, könne sich der deutsche Leistungssport diese Kürzung nicht leisten, warnt René Spies, Cheftrainer Bob (BSD) „Wir sind nicht mehr da, wo wir vor zwei Jahren waren, sondern jetzt vielleicht wieder auf einem Niveau mit der Konkurrenz. Wir müssen Gas geben und das sehe ich in Gefahr“. Welchen Eindruck die Kürzungspläne selbst bei in Deutschland erfolgreichen Sportarten wie Bobsport, Kanu oder Radfahren hinterlassen, macht Ronald Rauhe, zweifacher Olympiasieger im Kanurennsport, deutlich: „Mich macht das wirklich sauer. Wertschätzung und Stolz auf die wenigen Sportarten, wo wir noch Leuchttürme haben, fehlen mir komplett. Als Athlet hat das auch Folgen, was die emotionale Basis betrifft“.

Insbesondere die wissenschaftliche Unterstützung der Institute im Bereich Parasport ist durch die Kürzungspläne bedroht. Dr. Jens Kahl, Sportdirektor Deutscher Kanuverband (DKV) betont; „Wenn man hier mit einem erfolgreichen Parasport positive Beispiele senden kann, würde das einen Riesenschub für die Inklusionsbemühungen in Deutschland bringen. Aber das wird sich nur manifestieren, wenn wir Medaillen vorweisen können. Es kann doch nicht sein, dass wir uns selber beschneiden“. Bundestrainerin Paraleichtathletik, Marion Peters (DBS) ergänzt; „Das Alleinstellungsmerkmal von IAT und FES ist die stringente, zuverlässige und langfristige wissenschaftliche Betreuung. Wenn wir das nicht haben, enteilt uns die Welt“.

Erste positive Signale aus dem Bundesinnenministerium gab es vergangene Woche. Diese sind jedoch noch nicht verbrieft.