IAT-Handreichung „Bewegungschecks: Fragen, Antworten und Empfehlungen“ veröffentlicht

Vergangene Woche diskutierten Aaron Gröne und Lilli Ulrich (IAT-Nachwuchsleistungssport) gemeinsam mit 60 Vertreter*innen aus Landessportbünden, Kreissportbünden, Ministerien, Hochschulen und Spitzenverbänden die neue IAT-Handreichung „Bewegungschecks: Fragen, Antworten und Empfehlungen“.

Marcus Groß (M), Doppel-Olympiasieger im Kajak am Sportaktionstag Sport macht Schule in der Reinhardswald-Grundschule (Foto: picture alliance, Christophe Gateau, dpa)

Marcus Groß (M), Doppel-Olympiasieger im Kajak am Sportaktionstag Sport macht Schule in der Reinhardswald-Grundschule (Foto: picture alliance, Christophe Gateau, dpa)

Die Handreichung bietet eine praxisnahe Orientierung für alle, die solche Programme etablieren oder weiterentwickeln möchten und ist ein erster Meilenstein im 2024 gestarteten IAT-Projekt „Rahmenmodell für eine ganzheitliche Nachwuchskonzeption“.

Inhalte der Handreichung

Die Handreichung fasst Erkenntnisse bestehender Programme zusammen und gibt konkrete Empfehlungen für die Gestaltung von Bewegungscheck-Programmen. Dazu gehören:

  • Handlungsempfehlungen und Best-Practice-Beispiele zur erfolgreichen Umsetzung,
  • ein Überblick über verschiedene Konzepte zur Durchführung von Bewegungschecks,
  • eine Sammlung weiterführender Materialien,
  • Hilfestellung zu spezifischen Fragestellungen sowie Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Programmen.

 

Aaron Gröne, Projektleiter am IAT, betont: „Bewegungscheckprogramme sind viel mehr als nur ein motorischer Test – die Programme leiten anhand der Testergebnisse Folgemaßnahmen ab, damit Gesundheit und aktive Lebensstile gefördert werden und der Nachwuchsleistungssport davon profitieren kann“.

Empfehlungen für die Praxis

Die Handreichung liefert unter anderem konkrete Handlungsempfehlungen zu:

  • Durchführung der Bewegungschecks: Prüfe, ob eine Erhebung zusätzlicher Daten, wie Anthropometrie, Wohnort, Interessen oder Vereinszugehörigkeit möglich ist. Beispielsweise zeigen Daten bestehender Programme, dass Kinder die in Vereinen aktiv sind, besser in Motoriktests abschneiden.
  • Maßnahmen der Talentförderung:
    • Etabliere ein Wildcard-System, das Sportlehrkräfte nutzen können, um unterrichtlich auffällige Kinder für die Talentförderung zu gewinnen, die nicht am BC teilnehmen konnten.
    • Lade ansässige Sportartenvertreter*innen zu den Talentfördermaßnahmen ein, um den direkten Kontakt sowie die sportartspezifische Sichtung der Kinder zu ermöglichen.
    • Lade Leistungssportler*innen als Vorbilder für die Kinder zu den Talentfördermaßnahmen ein.
  • Maßnahmen der Bewegungsförderung: Nutze für ein niedrigschwelliges Angebot das Schulgelände oder steigere die Attraktivität durch Orte wie z. B. Spielplätze. Gestalte die Teilnahme kostenlos und freiwillig.

Die Teilnehmenden der Veranstaltung möchten sich stärker vernetzen, um gemeinsam an Herausforderungen wie z. B. Karrierenachverfolgung und Datenschutz, Inklusion sowie Bewegungsförderung zu arbeiten und voneinander zu lernen.

Hintergrund

Um Sportler*innen den bestmöglichen Weg im deutschen Leistungssport zu ermöglichen, ist das Zusammenspiel und die Unterstützung vieler Akteure entscheidend. Dazu entwickelt das IAT ein sportartübergreifendes Rahmenmodell für eine ganzheitliche Konzeption zur Suche, Auswahl und Entwicklung von Nachwuchstalenten. Die Handreichung „Bewegungschecks“ ist ein erster Meilenstein. Am Projekt sind der DOSB sowie die Landessportbünde Sachsen-Anhalt und Rheinland-Pfalz sowie der Deutschen Alpenverein e. V. und der Deutsche Fechter-Bund e. V.  beteiligt.